Zahlreiche Familien mussten in den vergangenen Wochen auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder verzichten, weil Kitas Corona-bedingt schließen mussten. Dennoch mussten Eltern weiterhin Kita-Beiträge zahlen. Die SPD-Landtagsfraktion hat deshalb in dieser Woche einen Antrag im Landtag NRW gestellt, um den Familien das Geld zu erstatten. Dieser wurde von CDU und FDP abgelehnt.

„Leider hat sich die schwarz-gelbe Landesregierung komplett aus der Verantwortung genommen und lässt Eltern und Kommunen allein“, bedauern die Duisburger SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Bischoff, Frank Börner, Ralf Jäger und Sarah Philipp. „Die in der Regel 14-tägige Corona-Quarantäne stellt für sie eine finanzielle und emotionale Belastung dar. Wir dürfen diese Eltern und Kinder nicht im Stich lassen.“

Weder gäbe es landeseinheitliche Regeln für Gruppentrennungen, die oftmals eine Komplettschließung der Einrichtung verhindern könnten, noch sei das Land bereit, Eltern in der Kita-Quarantäne zumindest finanziell zu entlasten. Auch für Eltern, die nun aufgefordert werden, Betreuung freiwillig zu übernehmen und die Kinder nicht in die Kita zu geben, sei keine Beitragserstattung geplant.

Von April bis Juli hatte das Land zunächst die Hälfte, später ein Viertel der Elternbeiträge für Kitas und Kindertagespflege übernommen. An Duisburg überwies das Land damals rund 1,8 Millionen Euro.

„Wieso werden Familien im zweiten Lockdown nicht auch finanziell entlastet? Das Land sollte Betreuungsgebühren in Quarantänezeiten komplett übernehmen. Ansonsten wird die Kinderbetreuung in Corona-Zeiten zu einem Glücksspiel, bei dem Eltern und Kommunen nur verlieren können“, sind sich die vier Landtagsabgeordneten sicher.